16#031
02.05.2016 (16:00 Uhr)
Stadion Narodowy, Warszawa
48563 Zuschauer
Finał Pucharu Polski
Lech Poznań - Legia Warszawa 0:1
Eines der ganz großen Highlights in diesem Jahr und ein lang gehegter Wunsch sollte der Besuch des polnischen Pokalfinales in Warschau werden. Tolle Stadt, tolles Stadion und die beiden wohl aktuell besten Mannschaften mit den aktivsten Fan-Szenen kreuzten die Klingen. Aber der Reihe nach...
Die Geschichte begann bereits am 09.04.2016 mit dem Vorverkaufsstart für diese Partie. Karten für nen Appel und nen Ei und maximal 8 Stück durften gekauft werden. Die Partie war innerhalb weniger Minuten ausverkauft und wenige Momente später gab es bereits die ersten Tickets auf ALLEGRO und Viagogo. Ich war leer ausgegangen und so gnatzig, dass ich den Verband in Polen angeschrieben habe (auf Deutsch und Polnisch). Eine Antwort habe ich nie bekommen...
Habe dann die Tickets über Viagogo gekauft und mit einiger informativen Unterstützung auch entsprechend umpersonalisiert.
Nach den Spielen der Vortage und der fürchterlichen Stadionwurst in Płock war an hemmungsloses Schlemmen leider nicht zu denken, dazu noch die Aufregung und der Wunsch, dass der Moment endlich kommt, ging es zu Fuß vom Hotel zum Łazienki-Park. Wie mir zugespielt wurde, war dort Treffpunkt von Legia, um gemeinsam zum Stadion Narodowy zu laufen. Es waren Massen unterwegs und man hörte es schon von weitem knallen. Nach einer kurzen Parkrunde begaben wir uns ebenfalls auf die Route am Ufer der Weichsel entlang.
Überall grün-weiß-rot, Massen an Polizei und ein gut abgeschirmter Block von Lech & Freunden.
Es gab verschiedene Einlasspunkte und auch durchweg verschiedene Einlassstandards. Mal wurde mit Ausweis vorzeigen kontrolliert, mal geschaut, ob man eine Karte hat. Sicherheitskontrollen sehen sicherlich anders aus. Für mich war das Thema aber erst erledigt, wenn oben das elektronische Drehkreuz grün für den Einlass anzeigen würde. Nachdem wir endlich unser Drehkreuz gefunden hatten, schnurrte das Lämpchen auf grün und wir waren drin. Kurz noch eine Cola käuflich erworben und dann war es angerichtet. Nach der Hymne und dem Auspfeifen des polnischen Präsidenten Duda konnte die Partie angepfiffen werden.
Die Sitzplätze waren derartig schlecht, dass ich mich wohl bei einem normalen Spiel geärgert hätte, da ich aber - ehrlich gesagt - vom Spiel kaum etwas gesehen oder besser aktiv mitbekommen habe, konnte man darüber hinwegsehen. Zu sehr war der Blick auf beide Hintertor-Blöcke gerichtet, die sich Choreo um Choreo gegenseitig überboten. Jede dieser Aktionen war natürlich mit Massen an Pyrotechnik unterlegt, was den Gedanken nahelegte, die Bengalos wären vorher in mehreren LKWs angeliefert worden. Ein prächtiges Schauspiel war zu beobachten, welches Lech jedoch am Ende etwas übertrieb, als man ohne Unterlass die Fackeln auf den Rasen warf und auch die Gesundheit des gegnerischen Torhüters gefährdete. Irgendwann war es dann auch dem sonst widerstandsfähigem Schiedrichtergespann zu viel und die Partie wurde unterbrochen. Eine gigantische Nachspielzeit zog den ganzen Tag derartig in die Länge, dass ich nun die Erklärung hatte, warum man ein Pokalfinale am Nachmittag anpfiff.
Randnotiz: Legia holte sich durch ein 1:0 den polnischen Pokal.
Nach dem Spiel leerte sich das Stadion auf die typische polnische Art in wenigen Minuten und so richtig Freude hat dann auch niemand mehr an der Pokalübergabe.
Draußen war alles ruhig, alle gingen friedlich nach Hause und es kehrte wieder Normalität in die Hauptstadt ein.
Mal sehen, welche Strafen sich der Verband für beide Vereine überlegen wird...
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