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19.03.2017 (16:15 Uhr)
Estadio Vicente Calderón, Madrid
49831 Zuschauer (70 Gästefans)
La Liga, 28. Spieltag
Atlético Madrid - Sevilla FC 3:1  (1:0)
 
Das zweite Spiel des Tages war der eigentliche Reisegrund und das gleichzeitige Highlight.
 
Nachdem wir aus dem städtischen Tunnelsystem herausgefunden und das Auto in 1 ½ km Entfernung geparkt hatten, ging es per Pedes zum altehrwürdigen Estadio Vicente Calderon und damit zum Volksfest Nummer 1 in der Stadt. Zig tausend Menschen waren unterwegs, aus verschiedensten Ländern und alle wollten ins Stadion.
 
Nachdem der richtige Eingang gefunden war, ging es auch für uns hinein. Die Diskussionen hinsichtlich Kamera - Mitnahme am Nachbardrehkreuz verfolgend, wurde kurzerhand die Taktik angepasst und schon war das Equipment mit drinnen.
 
Im Stadion dann der Schock. Es wird wirklich Zeit, dass Atlético umzieht. Das Stadion ist wirklich in die Jahre gekommen und eine Renovierung alleine würde wohl nicht mehr ausreichen. Mein Florian-Krygier-Stadion muss sich da nicht schämen.
 
Nach einem kurzen, teuren und sehr trockenen Snack ging es dann ins Stadioninnere und damit in die Höhe, die Enge und die brennende Sonne. Der Oberrang ist schon eine Herausforderung für Leute mit Höhenangst. Sonderlich viel Platz zum Nachbarn war auch nicht vorgesehen. Nachdem wir dann - mit einigen Anlaufschwierigkeiten - den richtigen Platz gefunden hatten, ging es dann auch los.
 
Die Herren Griezmann, Gameiro und Co gaben sich die Ehre, zumindest so weit man es auf die Entfernung erkennen konnte. Später wurde selbst noch Fernando Torres eingewechselt.
 
Atlético war spielbestimmend und Sevilla wachte erst zu spät auf. Da war die Partie bereits gegen sie entschieden. Ansonsten war es stellenweise - gerade von den Laufwegen her - ein Augenschmaus, obwohl es kein besonders gutes Spiel war. Die Partie endete 3:1. Sehenswert war aber auf jeden Fall das 2:0 per Freistoß von Griezmann
 
Stimmungstechnisch war ich jedoch enttäuscht.
 
Der Gast aus Sevilla war mit ca. 70 Frauen und Männern vor Ort. Bis auf drei Banner war vom Gästeblock jedoch nichts zu hören und zu sehen.
 
Die Heimseite hatte zum Auftakt eine Choreografie mit einem großen Banner und vielen Fahnen vorbereitet. In diesem riesigen Stadion ging jedoch die akustische Unterstützung beinahe völlig unter. Leider war man auch nur selten in der Lage, mal einen Fangesang länger als 15 Sekunden durchzuhalten. Vermutlich auch aufgrund der vielen Touristen und Hopper hatte das alles wenig von einem Hexenkessel.
 
So verwunderte es dann wohl auch nicht, dass die Spieler nach dem Abpfiff sofort in die Kabinen eilen und sich nicht einmal bei ihrer Kurve bedanken.
 
 
Desweiteren gab es einen Sonnenbrand gratis zum Spiel dazu. Dank eines wehenden Lüftchens war es aber nicht so schlimm wie letztes Jahr bei Betis. In der Halbzeitpause irgendwie ein Getränk kaufen zu können, war jedoch illusorisch.
 
Während der Partie musste ich mal wieder feststellen, dass dies einfach nicht meine Art von Fußball ist. Ich kenne mich zu wenig bei den großen Clubs aus und eigentlich interessiert es mich auch nicht so sehr… so ein bis zweimal im Jahr ist es aber okay.
 
Die wichtigste Erkenntnis des Tages war, dass auch Atlético etwas von der Fanfreundschaft zu Ruch Chorzów weiß. Worauf auch immer diese basiert, aber im Stadion hingen das gesamte Spiel über zwei Ruch-Fahnen.