17#036
01.04.2017 (13:00 Uhr)
HDI-Arena, Hannover
49000 Zuschauer (ca. 10000 Gästefans)
2. Bundesliga, 26. Spieltag
Hannover 96 - 1. FC Union Berlin 2:0 (0:0)
Nun begab es sich, dass ich tatsächlich mal wieder meinem Verein folgen durfte. Das ausverkaufte Spitzenspiel in Hannover stand an und zog die Massen in seinen Bann. Über 10 000 Unioner begleiteten unseren Verein in die niedersächsische Landeshauptstadt.
Uns brachte ein auf dem Hinweg ultrapünktlicher ICE zum Hauptbahnhof. Künftig werden wir wohl in die Sitzplatzreservierungen investieren, aber irgendwie bestand dieses Vorhaben auch schon nach der Dortmund-Tour.
Am Bahnhof angekommen, lief erstmal alles durcheinander. Heimfans, Auswärtsfans und dazu noch die Polizei sorgten für verstopfte Wege.
Nachdem das Wichtigste im Schließfach verstaut wurde, ging es zu Fuß zum Stadion, alles ganz entspannt und weiterhin bunt gemischt, da eine wirkliche Fantrennung weiterhin nicht stattfand.
Am Stadion dann warteten zunächst lange Einlassschlangen, welche jedoch schnell abgearbeitet wurden. So blieb alles im Rahmen. Da auch Hannover mittels Plastik-Karte die Catering-Bezahlung betreibt, wurde meinerseits auf Verpflegung verzichtet. Prinzipien müssen manchmal einfach sein.
Die Ränge waren erwartungsgemäß bestens gefüllt und der Union-Block lieferte einen soliden bis guten Support. Ich hatte aufgrund der Mengen an Auswärtsfans schon Bedenken, aber alle zogen mit.
In den ersten zwanzig Minuten des Spiels war 96 leicht besser.
Union verhielt sich taktisch geschickt. Entgegen des sonstigen pressenden Spielaufbaus lauerte man heute auf Konter. Geduld haben, lautete die Devise. Nach 45 grundsätzlich ausgeglichenen Minuten ging es dann torlos in die Pause.
Union kam wie inzwischen üblich bereits nach 10 Minuten wieder aus der Pause zurück, um sich warm zu machen.
Die Hälfte zwei begann dann analog der ersten.
Leider wurde Union unkonzentrierter und ein heute schlampig spielender Kroos verlor gleich zweimal den Ball und leitete damit Hannovers Führung ein. Das 1:0 in der 54. Minute wurde durch die mitgereisten Unioner mit noch lauterem Support gekontert.
Leider konnte heute kein Funke überspringen. Union war heute offensiv einfach nicht auf dem Rasen. Das H-P-S-Dreigestrirn kam zu keiner wirklichen Torchance. Und irgendwann fallen dann auch mal die Gegentore. In der 67. Minute war es dann soweit. Nach der Ecke fiel dem 96-Spieler der Ball auf den Kopf und von dort aus unhaltbar ins Tor. Ein derartig ärgerliches Gegentor sollte man verhindern können.
Ein TL37 allein reicht halt nicht aus, obgleich ich seit diesem Spiel weiß, warum Leistner der beste Verteidiger der zweiten Liga ist. Gefühlt wurden alle Zweikämpfe und selbst aussichtsloseste Laufduelle gewonnen.
Mehr lässt sich zum Spiel nicht sagen. Als Spitzenreiter solch einen Auftritt hinzulegen, ging mit dem bisherigen typischen Union-Gefühl in der Fremde einher, welche immer hieß, Hinfahren und Punkte da lassen.
Always look at the bright side of life !
Nachbetrachtung:
Heimseitig war das ein wirklich dürftiger Auftritt.
Dass das Sitzplatzpublikum vor Spielende geht, damit kann ich ja noch leben, aber seitens der Heimkurve vor dem Gästeblock aus dem Stadion zu gehen, geht gar nicht.
Stimmungstechnisch war ab und etwas zu sehen, aber kaum was zu hören?! Dies lag hoffentlich an der Akustik im Stadion
Dazu dieses Übermaß an Werbung. Alles wurde von stets und ständig von Sponsoren präsentiert.
Zum Glück gab es nur 6 Ecken. Die schlechte Musikauswahl fiel ja dann zumindest in die Rubrik "Geschmackssache". Der Stadionbesuch mit Volksfest-Charakter, wo außerhalb gleich noch die Videowände standen, um erneut das Produkt zu konsumieren. So reizvoll ist dann die erste Liga perspektivisch vielleicht doch nicht...
Zu Fuß ging es dann wieder zurück zum Bahnhof.
Die Vorstellungen der Ordnungshüter hinsichtlich der Route divergierten jedoch etwas mit denen der Menge. Es gab fortan Diskussionen, sinnfreie Rennereien und eine unnötige Aggressivität; dazu mussten wieder einige Chaoten durch sinnlose Zerstörung auffällig werden.
Bei nächster Gelegenheit entzogen wir uns dem Mob und steigerten den Umsatz des örtlichen Nahkaufs. Da draußen niemand gewartet hatte, durften wir den Gang zum Bahnhof alleine fortsetzen. Entspannt und mit einem interessierten Auge für die westlich-internationalen Gegebenheiten wurde die Zeit bis zur Abreise überbrückt.
Um 19:30 Uhr kam der Zug wieder am Gesundbrunnen an.
Immer wieder erstaunlich wie es die Bahn schafft, diese Verspätungen herauszufahren.
In der Summe war es ein ruhiger und schöner Ausflug.
Danke Basi, Danke Jungs !!
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