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18.06.2017 (15:00 Uhr)
Stadion Miejski, Konin
1700 Zuschauer (300 Gäste)
III. Liga, grupa II, 34. Spieltag
Górnik Konin - KKS 1925 Kalisz 3:1 (2:0)
Nachdem ich mich im Vorfeld noch beim Verein erkundigt hatte und die Bestätigung erhielt, dass man - entgegen der Mitteilung auf der Homepage - ganz normal eine Karte am Spieltag kaufen könne, war es dann eigentlich keine Überraschung, dass es dann kein Kassenhaus gab. Ein Traum... rivalisierende Fangruppen, Massen an Polizei und zig Stunden Fahrt, um dann nicht reinzukommen?! NEIN!
Also rum ums Stadion und durchgefragt. Irgendwie sahen wir wohl so harmlos aus, dass uns ein Offizieller ohne weitere Diskussion Zutritt zum Stadion gewährte. Die anderen anwendenden Hopper mussten den selben Weg gewählt haben, denn die Vertretungen aus Braunschweig, Chemnitz und Rostock tummelten sich im selben Block.
Gelandet waren wir nun irgendwie auf der Polizei- und Pressetribüne.
Irgendwann kam dann der nächste offizielle Mensch und wollte alle verscheuchen.
Mit Erfolg, alle mussten in den Heimblock wechseln, nur halt wir nicht. Manchmal zahlt sich Sturheit aus.
Fünf Minuten vor Anpfiff war im Stadion Totenstille.
Heimseite war gut gefüllt, der Auswärtsblock kämpfte mit dem Einlass.
Heimseitig waren alle in die weißen Geburtstags-T-Shirts gehüllt.
Der Auswärtsblock umfasste mehr Leute als der Fanblock bei Heimspielen, ein Phänomen der unteren Ligen weltweit.
Das Stadion selbst trieb einem wieder Tränen in die Augen und die Zornesfalten auf die Stirn. Einst stattlich und schön, waren nur noch Fragmente vorhanden. Die Sitzbänke waren abmontiert, die Anzeigetafel verlagert und auch ansonsten sah alles runtergekommen aus.
Das Spiel entwickelte sich bei sommerlichen Temperaturen zu einem Trauerspiel. Viel Zufall, fiel Krampf, aber auch der Wille, dem Lokalrivalen zum Abschluss der Saison einen auszuwischen, waren durchaus wahrnehmbar. Konin konnte sich am Ende mit 3:1 durchsetzen und festigte mit diesen drei Punkten den Klassenerhalt.
Ansehnlich waren dann aber heute vor allem die beidseitigen Supportbemühungen.
Mit schöner Lässigkeit wurde die Gegenseite vollgepöbelt.
Körperliche Nähe konnte dank guter Abschirmung nicht erreicht werden.
Konin zeigte zwei schöne Choreos, einmal mit Rauch und dann noch mal mit Pyro. Geburtstagsfeier gelungen... wann wird während einer Choreo schon mal "sto lat" gesungen!
Kalisz hatte seine Hoolz-Fahne ausgerollt und unterstütze dieses mit Winkelementen.
Dafür, dass im Stadion eine derartig schlechte Akustik vorherrschte, schlugen sich beide Blöcke achtbar.
Nach dem Spiel ging es noch kurz in Einkaufszentrum und dann auf die Rücktour nach Berlin, welches gegen 21 Uhr erreicht wurde.
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