17#083
22.07.2017 (18:00 Uhr)
Boszik-Stadion, Budapest
2605 Zuschauer (500 Gäste)
2. Spieltag, Nemzeti Bajnokság 2017/18
Honved Budapest - Diosgyöri VTK 2:2 (0:1)
Kurz nach der Ankunft in Budapest ging es ins Industriegebiet.
Da die Ticketsituation unbekannt war, sollte der Kauf rechtzeitig erledigt werden.
Dort angenommen, gab es, 4 1/2h vor Anpfiff keine Möglichkeit, eine Karte zu kaufen.
Dass die Tageskassen schon geöffnet waren, konnte man nicht erwarten, aber dass es nicht einmal eine Geschäftsstelle oder einen Fanshop gab, war komisch.
Immerhin spielte hier der amtierende ungarische Meister.
So blieb die halbe Stadionrunde ohne Erfolg.
Eine vollständige Umrundung des Stadions war aufgrund des angrenzenden Friedhofs nicht möglich.
Also ging es zunächst zur Unterkunft. Ankommen, Einkäufe erledigen und dann wieder los...
Sehr zum bis dahin unbekannten Unmut und in Unkenntnis darüber, dass ein zweites Spiel in Budapest gar nicht gewünscht war, nutzte ich die Zeit noch, um zwei Tickets fürs eigentliche Reise-Highlight zu kaufen. Gut versteckt, war dort auch am Samstag ein Verkaufshäuschen offen und so waren die beiden Derby-Tickets für den kommenden Sonntag sicher.
Im Anschluss ging es wieder durch die komplette Stadt und zurück zum Honved-Stadion. Das Parken in der Nähe verlief unproblematisch. Der Ticketkauf verteilte sich auf diverse Kassen. Allerdings handelte es sich dabei um Bückware, da die Fenster zu den Häuschen auf Hüfthöhe waren. Tickets in der Hocke hatte ich vormals auch noch nicht geordert.
Ab wann ist ein Spiel ein Derby?!
Aber bei 136km Luftlinie und einem vollen Gästeblock schien die Partie dann doch schon eine Relevanz zu haben. Zumal der Gästeblock riesig war. Die Heimkurve war - getrennt durch einen Pufferblock - unsinnigerweise gleich nebenan.
Die offizielle Zuschauerzahl wurde mit 2605 angegeben, was nun schwer nachprüfbar war, aber irgendwie unrealistisch erschien.
Die Haupttribüne hatte den erwarteten Osteuropa-Charme, obgleich es vor den Sitzplatz-Bereichen keine Zäune zum Spielfeld gab.
Ganz modern gab es Torlinien-Schiedsrichter und zig Überwachungskameras; auch ans Catering wurde gedacht.
Supporttechnisch war es dann leider doch überschaubar. Die Heimkurve brachte irgendwie keine richtige Performance in den Block. Interessanterweise wurde Honved stets mit Kispest angefeuert.
Der Gästeblock hatte eine Vielzahl an Bannern und auch eine Blockfahne, erschien aber leider relativ uneinig hinsichtlich der Gesänge und Rufe.
Als kurz vor Ende noch ein Notarzteinsatz im Block fällig wurde, war die Stimmung verständlicherweise dahin.
In einem bis dahin ausgeglichenen, niveauarmen Spiel brachte ausgerechnet der Schiedsrichter ein wenig Würze rein, indem er Elfmeter für die Gäste gab und eine gelb-rote Karte für die Heimmannschaft zeigte. Der fällige Elfmeter wurde verwandelt. Mit dem 0:1 ging es dann in die Pause.
In der zweiten Hälfte zog Honved das Tempo an und übernahm in Unterzahl völlig die Kontrolle. Diósgyőr konterte zu elft.
Die Heimmannschaft wurde dann auch für ihren Enthusiasmus belohnt und glich in der 62. Minute zum 1:1 aus.
Per sehenswertem Freistoß wurde das 2:1 in der 74. Minute nachgelegt.
In den 5 Minuten Nachspielzeit wachte die Gästemannschaft dann endlich wieder auf und erarbeitete sich Chancen auf den Ausgleich.
Ein Sonntagsschuss kurz vor Abpfiff brachte dann den Ausgleich, welcher schmeichelhaft, aber irgendwie auch verdient war.
Fotos:
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