Zwischen Sonntag und Dienstag
17#103
25.09.2017 (20:30 Uhr)
Stadion an der Alten Försterei, Berlin
20592 Zuschauer (1000 Gästefans)
2. Bundesliga, 8. Spieltag
1. FC Union Berlin – 1. FC Kaiserslautern 5:0 (4:0)
Montagabend-Spiele haben immer was Undankbares. 20:30 Uhr als Anstoßzeit lässt alle bekannten Abläufe ins Leere laufen.
Die Straßen waren leer, aber nirgendwo war ein freier Parkplatz zu ergattern. Damit galt es, einen längeren Fußmarsch in Kauf zu nehmen. Mit dem Anpfiff wurde das Stadion erreicht.
Man hätte auch keine Minute später kommen dürfen, denn Union legte los wie die Feuerwehr.
Leistner und Polter mit zwei guten Chancen per Kopf zeigten von Beginn an, wer heute gewinnen wollte.
In der 6. Minute war es dann so weit. Der zuletzt in die Kritik geratene Polter traf sehenswert zum 1:0. Ein Eigentor der Gäste brachte nur Minuten später das 2:0.
Aggressiv, schnell und immer einen Schritt vor dem Gegner präsentierte sich Union in dieser Anfangsphase. Lautern hatte es in diesen Minuten vor allem dem sehr kleinlichen Schiri zu verdanken, dass zunächst nichts Schlimmeres passierte. Den Gästen fehlte es heute an allem.
Polter war in Torlaune und traf noch vor Ablauf der ersten halben Stunde ein weiteres Mal ins Tor.
Dann gab es plötzlich Elfmeter für Union und Gelb für den Gegner. Polter war gefoult worden und wollte nunmehr sein drittes Tor erzielen. Der Torwart hatte etwas dagegen und hielt den Ball.
Lautern und die knapp 1000 mitgereisten Fans konnten einem schon leidtun.
Ein Hammer von Stevie - volley genommen - brachte das 4:0 und damit die Vorentscheidung.
Gästetrainer Paulus hatte genug gesehen und brachte in der 34. Minute Kessel, welcher freundlich empfangen wurde.
Der Gästeblock wusste insgesamt nichts mit der Situation anzufangen; es herrschte Ratlosigkeit. Aber auch die Waldseite war heute nicht überzeugend. Der positive Schock des Ergebnisses saß vermutlich tief.
In der letzten Minute der ersten Hälfte erarbeitete sich Lautern tatsächlich die erste Torchance, ohne diese erfolgreich verwerten zu können.
In der Halbzeitpause beratschlagte man sich im Gästeblock, wie man nun die zweite Hälfte über die Bühne bringen sollte. Angenehm war an dieser Stelle auch unser Stadionsprecher, welcher keine übertriebene Euphorie aufgrund des Ergebnisses intonierte.
Dafür gab Mark Forster bei Sky ein Interview. Keine Ahnung, was der Marek mit Fußball zu tun hat, aber er war im Stadion.
Trotzdem zwischen beiden Fan-Lagern aufgrund der Vergangenheit keine Einigkeit besteht, war man sich in einer Sache einig und stimmte einen „Scheiß-DFB-Wechselgesang“ an. Gefolgt von „Fußball-Mafia-DFB“ war der gemeinsame Gegner mit entsprechender Aufmerksamkeit bedacht worden.
Nachdem es in Hälfte zwei dann ein wenig vor sich hin plätscherte, gab es in der 58. Minute wieder eine Chance für Union.
Auch Lauterer Support keimte leise wieder auf.
Heimseitig hieß es: „Steht auf, wenn ihr Unioner seid!“ und im Anschluss: „Bleibt stehen, wenn ihr Unioner seid!“ Das hatte mal was.
Hedlund setzte in der 62. Minute seine Chance noch daneben. Polter machte es dann eine Viertelstunde später besser und netzte zum 5:0 Endstand ein.
Damit war dann für die Lauterer Anhänger das Fass zum Überlaufen gebracht worden. Man rollte die Banner ein und verließ - zumindest seitens der Ultras - in der 82. Minute den Gästeblock.
Mit 20592 Zuschauern war die Partie heimseitig ausverkauft.
Union schlug einen desolaten Gegner und befreite sich damit eindrucksvoll aus der Mini-Krise.
Satz mit x.
Um 17:30 Uhr wurde heute in der Alten Försterei das Spiel gegen Wismut Aue angepfiffen.
20877 Zuschauer kamen trotz unsinniger Anstoßzeit in ins Stadion. Die Gäste aus dem Erzgebirge waren mit knapp 2000 Fans zugegen.
Alles war für ein tolles Fußballfest angerichtet.
Aue erlegte Union die Rolle des Spielmachers auf, um selbst über Konter gefährlich zu werden. Diese Taktik sollte sich auch für das gesamte Spiel als passend herausstellen.
Union tat sich sehr schwer und Aue kreierte Chancen, jedoch noch ohne größere Gefahr auszustrahlen.
Viele kleinere Fouls und ein oberkleinlicher Schiedsrichter trugen zudem dazu bei, dass kaum ein Spielfluss entstand.
In der 41. Minute gab es so etwas wie eine halbe Torchance. Ansonsten war das einzig Positive, dass Union kein Gegentor kassierte.
Nach einem besseren Start in den zweiten Durchgang flachten die Bemühungen wieder ab. Die gesamte Spielführung wirkte fahrig und gehemmt, auch wenn es insgesamt besser aussah.
In der 79. Minute fiel dann das verdiente 0:1 für Aue und markierte den Endstand, da der Zufallsspielzug kurz vor Abpfiff mit Abschluss Redondo erfolglos blieb.
Da interessanterweise die Konkurrenz auch ihre Schwierigkeiten hatte, ergaben sich nur kleinere Verschiebungen in der Tabelle. In dieser Form haben wir jedoch mit dem Aufstieg nichts zu tun.
Proudly powered by Weebly