Zwischen Abkehr und Aufbruch
17#133
09.12.2017 (13:00 Uhr)
Stadion an der Alten Försterei, Berlin
22012 Zuschauer (2000 Gästefans)
2. Bundesliga, 17. Spieltag
1. FC Union Berlin – SG Dynamo Dresden 0:1 (0:0)
Nach einem Marsch durch den Match hieß es erstmal warten. Ein ausverkauftes Derby bedeutet in Köpenick halt auch, dass der Einlass deutlich länger dauert. Trotz pünktlichster Ankunft reichte es nicht dafür, den Anpfiff im Stadion zu erleben. Das ganze Einlass-Prozedere kostete mich knappe 35 Minuten. Als ich dann im Block ankam, hieß es, irgendwo einen freien Platz finden und schnell ins Match finden.
Beruhigend war, dass es offensichtlich keine großartigen Choreos gab und auch das Spiel nur sehr gebremst Fahrt aufgenommen hatte. Fantechnisch war es beidseitig ein sehr müdes Derby. Es war wenig Innovation, Lautstärke und Pöbelei drin. Auf Seiten der Gäste muss man nun wohl erst einmal die Capo-Frage regeln und bei Union steckte offensichtlich noch der Schock des Trainerwechsels in den Stimmbändern.
Union begann unheimlich nervös und lud die Gäste immer wieder zu gefährlichen Vorstößen ein.
Offensiv ging nur wenig zusammen, bis zur 23. Minute. Da Polter jedoch nicht sofort abschloss, war die Chance auch gleich wieder futsch. Dennoch, so wirkte es, hatte Union die Partie fortan besser im Griff.
Auf dem Rasen selbst ging es sehr fair zu. Irgendwie hatte ja auch schon mal jeder mit jedem zusammengespielt. Und auch ansonsten tat man sich nicht weh.
Ohne großartige Torchancen oder gar ein Tor ging es in die Halbzeitpause.
In dieser könnte man dann mal die infrastrukturellen Probleme beobachten. Im Rahmen des Stadionausbaus muss da hinsichtlich Toiletten, Catering und Steuerung der Menschenmengen noch eine Menge passieren.
Die zweite Hälfte begann ebenfalls sehr verhalten, schickte sich aber an, etwas bissiger zu werden.
Ich ertappte mich in einer unachtsamen Sekunde beim Gedanken daran, dass unsere Spieler durchaus eine hohe individuelle Klasse besitzen, dennoch brachte man als Team an diesem mit Schneeregen garnierten Samstag keinerlei Performance auf den Rasen. Und so kam das, was kommen musste und Union lag, nach einer gescheiterten Verteidigungssituation in der 71. Minute, mit 0:1 hinten. In diesem Moment war auch erstaunlich, wie viele auf der Haupttribüne aufsprangen und den Treffer bejubelten. Interessanterweise drückte Dresden nun weiter. Union bekam den Ball nicht raus. stand noch immer unter Druck und ließ kein Aufbäumen erkennen.
In der 82. schallte dann ein „Aufwachen“ durchs Rund des Stadions.
Aber auch dies konnte nichts mehr daran ändern, dass das Debüt von Neu-Wieder-Trainer Hofschneider gehörig gegen den Baum ging. Bemerkenswert auch die Gleichgültigkeit der Zuschauer im Stadion. Man ging einfach nach Hause oder wie in meinem Fall in die Falle.
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