Zwischen Olympia und Versöhnung
18#008
10.02.2018 (13 Uhr)
Stadion an der Alten Försterei, Berlin
22012 Zuschauer (2000 Gästefans)
2. Bundesliga, 22. Spieltag
1. FC Union Berlin – Fortuna Düsseldorf 3:1 (0:1)
Vor dem heutigen Spiel gab es zur Beruhigung etwas Curling im Rahmen des Olympischen Turniers. Dann ging’s auch überpünktlich zur Alten Försterei. Zumindest war dies das Ziel. Problem war jedoch abermals die Parkplatzsituation. Und so hieß es wieder drei Kilometer Fußmarsch hinter sich zu bringen.
Bei winterlichen 1 Grad Celsius tat die Bewegung jedoch mehr als gut.
Am Stadion dann stand eine Traube von Menschen, die warteten, die Sicherheitskontrolle passieren zu dürfen. Leider verdiente diese nicht einmal annähernd diese Bezeichnung. Kurz mal auf die Jackentaschen geklopft und das wars.
Drinnen wurde für die 50 Jahre-FDGB-Pokalsieg - Choreo gesammelt. Sorry Jungs, aber mein einziges Kleingeld waren heute polnische Złoty, aber auch die können helfen.
Zudem stand die Verabschiedung von Capitano Damir Kreilach an, den es in die MLS nach Amerika zieht.
Mit meiner Ankunft kam auch die Ultraszene aus Düsseldorf in Block an. Und während Christian Arbeit auf die drei Junioren auf der Auswechselbank Unions hinwies, dekorieren die Gäste noch eifrig ihren Block. Die Fortuna war im Karnevalsmodus in Berlin eingerückt und somit wurde es bunt im Block. Lustig verkleidete Menschen, für die man in Berlin wohl nie so ganz Verständnis haben wird.
Dann ging’s los und Union begann wie die Feuerwehr und schnürte die Gäste förmlich ein.
Vorne pressen und hinten nichts zulassen, funktionierte heute endlich einmal wieder. Die Fortuna hingegen war völlig neben der Spur. Der einzige Gäste-Aktivposten im Stadion war Trainer Funkel, der in der 29. Minute bereits die zweite Ermahnung des Schiedsrichters einheimste.
Bis zur 33. Minute dauerte es, ehe Düsseldorf die erste Torchance erspielte. Aber auch dies brachte Union nicht aus dem Konzept. Mutig marschierten Skrzybski und Co. weiter nach vorne.
Unter der Woche forderte Trainer Hofschneider von seinen Mannen, sich so reinzuhängen, dass der Funke auf die Ränge überspringen würde. Das gelang heute uneingeschränkt gut. Es war richtig Dampf drin.
Dann wurden die Kreilach-Rufe lauter. Der Capo hielt sein Trikot gen Rasen und im Block war eine neue Fahne, die den Capitano zeigte, ins Portfolio aufgenommen worden.
In all das Schöne ätzte sich dann die gefühlte zweite Torchance der Gäste, die diese eiskalt zum 0:1 in der 41. Minute vollendeten.
Die Schiedsrichterleistung machte nicht den solidesten Eindruck und so wurde der junge Mann beim Gang in die Kabine mit Pfiffen und Schieber-Rufen bedacht.
Dieses 0:1 tat noch mehr weh als sonst, weil es nicht nur unverdient, sondern auch unerklärbar war.
In der Halbzeitpause war es dann so weit. Damir Kreilach wurde verabschiedet. Nach dem Erhalt einiger netter Worte lief er unter Tränen seine wohl letzte Stadionrunde hier in Köpenick.
Für die zweite Hälfte hatten die Gäste ein Banner vorbereitet, was mit viel Heimlichkeit angebracht wurde. Die Präsentation war dann aber die Peinlichkeit pur. Nichts ging mit dem Ausrollen einher. Es gab keinen Rauch, keine Bengalos, nicht einmal rote und weiße Schnipsel oder Kassenrollen wurden geworfen. Da der Block derartig bunt war, wirkte es gleich mal doppelt albern.
Auf dem Feld das unveränderte Bild. Union drückte und marschierte weiter.
Düsseldorf zeigte hingegen sein - bereits bekanntes - unschönes Gesicht. Es wurde viel provoziert und geschauspielert. Faszinierend, dass dies Grundtugenden dieses Vereins sind und das unabhängig vom Trainer.
In der 66. Minute pfiff der Schiedsrichter dann einen Handelfmeter gegen die Gäste. Dieser brachte den Ausgleich durch Skrzybski und eine Bierdusche für die Wechselspieler. Damit war der Bann gebrochen.
Polter setzte in der 71. Minute noch einen drauf und erhöhte auf 2:1. Im Anschluss präsentierte auch er das Trikot mit der Nummer 19.
Im weiteren Verlauf sah Kroos seine fünfte gelbe Karte, Christian Arbeit meldete, dass das Stadion ausverkauft war und Union drückte weiter und erspielte Torchance um Torchance.
In der letzten Minute der Nachspielzeit machte dann erneut Skrzybski den Deckel drauf und vollendete zum 3:1. Irgendein Hirni traf dann mit seinem Knaller Prömel während des Torjubels, was jedoch keine Konsequenzen hatte.
Im Gästeblock war es still geworden. Der Anhang intonierte noch einmal unfreundliche Worte an die Heimfans und verließ dann - nachdem man ein weiteres Banner mit dem Wort „Spitzenreiter“ ausgerollt hatte - beinahe zügig den Block.
Für die Siegermannschaft gab es nochmals frenetischen Beifall für die sehr gute Leistung und für Damir Kreilach die nun wirklich letzte Runde im Stadion.
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