Zwischen Tomaten aus Bogatynia und dem Ještěd
18#010
17.02.2018 (15:00 Uhr)
Stadion Střelnice, Jablonec
1710 Zuschauer (45 Gästefans)
HET Liga, 17. Spieltag
FK Jablonec – FK Teplice 2:1 (1:1)
Gegen 10 Uhr ging’s auf die Reise gen Jablonec. Ein sichtlich glücklicher und gelassener PanM war heute der Mann hinterm Steuer. Zielstrebig ging es zunächst für einen kurzen Zwischenhalt auf Wunsch der Herren nach Zgorzelec. Von dort führte die Strecke über Bogatynia brachte die Erkenntnis, dass die Straßenqualität in Polen noch nicht überall akzeptabel ist. Erwähnung finden sollte hier auch der Umstand, dass am Fuße des Energieversorger-Werkes Gewächshäuser mit Tomaten standen. Ich werde wohl künftig verstärkt auf die Herkunft meines Gemüses achten.
Dann war das Ziel Tschechien auch schon erreicht.
In Abwägung möglicher Strafen entschieden wir uns für den Kauf der Plakette an der Tankstelle.
In Jablonec selbst hatte sich nur wenig verändert.
Die städtische Polizei regulierte mit vier Kollegen die Zuschauerströme über den Zebra-Streifen. Der Aufstieg zum Stadion war noch immer steil. Oben warteten die nette, ältere, deutschsprachige Dame im Tickethäuschen und die meiner Meinung nach beste Stadionwurst des Landes. Und auch der Trompeter auf der Gegengerade war wieder vor Ort. Das galant platzierte Ufo (Ještěd) grüßte ebenfalls noch immer aus der Ferne.
Der Gästeblock war trotz überschaubarer Anzahl an Fans üppig dekoriert. Die vielleicht 45 Personen hatten diverse Fahnen und acht Banner im Gepäck. Dazu war man auch über die 90 Minuten hinweg aktiv.
Schon nach sechs Minuten stand es 0:1, was jetzt überraschend, aber auch nicht unerwartet kam, da die Gästespieler den zunächst wacheren Eindruck nach der Winterpause vermittelten. Fortan sah man sich aber in die Defensive gedrängt und musste sich gegen eine starke Jablonec-Mannschaft wehren. Angriff um Angriff rollten auf das Gästetor bis in der 36. Minute der inzwischen verdiente Ausgleich fiel. Das ganze Geschehen war für Trainer Petr Rada so aufregend, dass es im stetigen Wechsel Jacke an, Jacke aus hieß.
Bis zur Pause tat sich nichts mehr und so hieß es zur Halbzeit 1:1.
Die zweite Hälfte begann sehr verhalten und ohne nennenswerte Chancen. Man neutralisierte sich im Mittelfeld. Analog enttäuschend war auch die Kulisse des heutigen Spiels. Nur 1710 Zuschauer verloren sich im Stadion. Ab Mitte der zweiten Hälfte legte Jablonec wieder zu und konnte sogar Torgefahr entfachen. Anscheinend kam durch das angeschaltete Flutlicht der Kampfgeist zurück in die Köpfe.
Als Belohnung dafür gab es in der 86. Minuten einen Elfmeter, der sicher zum 2:1 verwandelt wurde, was unter den Gästeanhängern natürlich nur wenig Freude hervorrief.
Der eigentliche Höhepunkt des Spiels folgte jedoch in den Schlussminuten der Partie. Teplice hatte alles nach vorne geworfen und hätte beinahe noch per Fallrückzieher den Ausgleich erzielt. Da dem nicht so war, blieb es bei drei – letztlich verdienten – Punkten für die Gastgeber, die einfach mehr investiert hatten.
Unser Weg führte uns ohne Verzögerung zum Auto, um schnell auf die Autobahn zu kommen
Proudly powered by Weebly