Zwischen Gegengerade und Gästeblock
18#017
11.03.2018 (15:30 Uhr)
INEA Stadion
28587 Zuschauer
Ekstraklasa, 27. Spieltag
Lech Poznań - Jagiellonia Białystok 5:1 (1:1)
Der Winter hatte kurz Pause gemacht und dann auch gleich an den Sommer übergeben.
Über zwanzig Grad wies das Thermometer heute aus.
Der Ausflug zum letzten großen Spiel vor dem wohl wichtigsten Ereignis meines Lebens stand an und dieser stand zunächst unter keinem guten Stern.
Aufgrund der eigenen Eitelkeiten hatte ich die Tickets online auf Polnisch bestellt und gleich mal die falsche Option ausgewählt, welche wiederum bedeutete, dass ich meine Karta Kibica finden musste. Dies gelang mir bis kurz vor der Abreise nicht und so musste vor Ort alles geklärt werden.
Leider war dadurch wieder Zeitdruck entstanden, aber die Anreise lief mit 2 1/2 Stunden so zügig, dass sich alles noch zum Guten wendete und wir pünktlich das Karten-Dilemma auflösen konnten.
Für das Spitzenspiel kamen Leute aus allen Ecken der Wojewodschaft. Ganze Busladungen voll Besuchern wurden angekarrt und diese Anreisen hinterließen ein Verkehrschaos sondergleichen.
Für uns reichte es noch für einen kurzen Stopp am Catering-Stand. Hier hätte sich alles noch beschleunigen können, wenn man einfach ein Schild rausgehangen hätte, dass das Bier bereits alle ist. So musste sich jeder anstellen und auch nachfragen.
In der Summe war die Partie auch im Stadion selbst wahrnehmbar gut besucht. Auch eine Delegation aus Białystok hatte den Weg nach Poznań gefunden und schickte sich an, einen guten Support zu liefern. Die knapp 400 Leute hatten eine nette Einstiegschoreo vorbereitet, die wir aus exklusiver Position betrachten konnten.
Lech unterstützte heute nur verbal, war aber wie üblich lautstark und intensiv.
Das Spiel hielt analog der Stimmung in der Arena alles, was man sich vorab versprechen konnte.
Einzig der Rasen sah so trist aus, dass man hier die Strapazen der letzten Wochen nicht mehr übersehen konnte.
Lech übernahm sofort das Kommando und setzte den Tabellenführer unter Druck. Dennoch schossen die Gäste das erste Tor in der 18. Minute.
Die Gastgeber steckten aber nicht auf und glichen die Partie nur wenige Minuten nach der Führung wieder aus. Der Ausgleich in der 24. Minute fiel nach einem wilden Rumgestocher im Jaga-Strafraum. Der Video-Schiedsrichter bewertete die Situation jedoch gänzlich anders, sah ein Foulspiel und nahm den Treffer zurück. Der anschließende Torwartwechsel untermauerte diese Einschätzung nochmals.
In der 39. Minute war es dann aber schließlich soweit und Christian Gytkjær glich per Kopf nach einem starken Spielzug zum 1:1 aus.
Aufgrund der langen Behandlungspause gab es sechs Minuten oben drauf, was aber am Halbzeitstand nichts mehr änderte.
In Hälfte zwei war aus Sicht von Jaga nur noch erwähnenswert, dass Fahnen zur visuellen Untermalung in den Block geräumt wurden, die Jungs echt Samba-Trommler-Qualitäten aufzeigten und die Mannschaft bis zum bitteren Ende unterstützt wurde.
Dieses zeichnete sich bereits früh ab.
Lech begann wie die Feuerwehr und erarbeitete sich ein deutliches Chancenplus. Folgerichtig fiel das 2:1 in der 54. Minute.
Und auch in der Folge ging es oftmals zu schnell für Jaga. Lech war drückend überlegen und erzielte bis zum Ende des Spiels noch weitere drei Tore (76., 85. und 89. Minute).
Kurz nach dem letzten Treffer war dann auch Schluss.
Der Schiedsrichter hatte wohl Erbarmen mit Jagiellonia und beendete die Demontage.
Der einkaufsfreie Sonntag spülte heute 28587 Zuschauer ins Stadion. Davon waren 4313 Zuschauer erstmals im Stadion. Unter den Besuchern waren 4851 Frauen zugegen.
Wir machten uns aufgrund einer technischen Panne mit reichlich Unmut im Gepäck auf den Weg nach Hause.
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