Zwischen Unklarheit und Klassenerhalt
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06.05.2018 (15:30 Uhr)
Stadion an der Alten Försterei, Berlin
22012 Zuschauer (2000 Gästefans)
2. Bundesliga, 33. Spieltag
1. FC Union Berlin – VfL Bochum 3:1 (1:0)
Heute stand letzte Heimspiel der Saison an. An diesem Sonntag spielten alle Vereine zeitgleich und anstelle eines etwaigen, finalen Spiels um den Aufstieg waren wir inzwischen im blanken Abstiegskampf angekommen.
Das Prekäre an der heutigen Partie gegen den Bochumer VfL war zudem, dass es für die Gäste - zumindest rein rechnerisch - noch um etwas ging.
Zeitlich ging heute alles glatt.
Der Einlass gestaltete sich zügig.
Im Stadion aber, war dann alles derartig überfüllt, dass man kaum treten konnte. Im Hintergrund zeichnete sich bereits eine Choreo ab und bei genauerem Hinschauen dämmerte es mir, dass es sich dabei um die FDGB-Jubiläums-Choreografie handeln musste. Da alle Zäune mit Bannern verhangen waren, standen die Leute zunächst weiter oben. In der Summe sah es bestimmt eindrucksvoll aus, obgleich irgendwie das Flair fehlte. Dennoch war es eine feine Geste, unsere Helden von damals zu ehren.
Union begann druckvoll, aber wie so oft in den letzten Wochen ohne die nötige Präzision.
Bochum ging den Beginn sehr passiv an und wartete auf Konter.
Angetrieben vom heute bärenstarken Kapitän Skrzybski versuchte Union alles. Kurzpassspiel, lange Bälle, frühes Stören, einfach alles, aber der letzte Ball wollte nicht ins Ziel.
Ab Mitte der ersten Hälfte beruhigte sich das Spiel etwas. Union ging nicht mehr so früh drauf und Bochum kombinierte sich besser ins Spiel.
In der 32. Minute kreierte Union dann die größte Chance der ersten Hälfte, welche jedoch nur an die Latte segelte.
Kurz vor der Pause war es dann endlich so weit. Redondo erzielte das erlösende 1:0, mit welchem es auch in die Pause ging.
In selbiger gab es die Siegerehrung im Union-Pokal. Hier siegte am Vormittag des Tages Athletik KÖ mit 4:2 gegen die Namenlosen.
Auf den anderen Zweitliga-Plätzen sah es hingegen relativ unspektakulär aus. Nach aktuellem Stand hätten wir die Klasse gehalten.
Mit dem Anpfiff folgte sogleich die nächste große Chance für Union durch Hedlund. Und da die Bochumer nun anscheinend Mitleid mit der Sturmreihe der Berliner hatten, erledigten sie dann das 2:0 gleich selbst. Der Verteidiger köpfte einen hohen Ball von Trimmel ohne Bedrängnis am eigenen Schlussmann vorbei ins Tor.
Aus dem Bochumer Block schallte es dann „wir wollen euch kämpfen sehen“
Union bot weiterhin einen aufopferungsvollen Kampf. Es überraschte wenig, dass das Stadion mit 22012 Zuschauern ausverkauft war.
Den Rest musste heute die Defensive erledigen.
Und diese hielt zur Abwechslung einmal dem Druck stand; zumindest bis zur 86. Minute. Bochum schaffte tatsächlich den Anschluss.
Trainer Hofschneider reagierte und stellte um. Er nahm Daube raus und brachte mit Torrejón einen zusätzlichen Verteidiger.
Als Bochum noch einmal alles nach vorne warf, sorgte Skrzybski für das erlösende 3:1.
Dann war es vollbracht.
Die Klasse war gesichert. Das kommende Spiel gegen die Dresdner kann entspannt angegangen und geschaut werden, wen es noch in Richtung dritte Liga mitreißt.
Die Stimmung war heute über 90 Minuten hinweg solide und überzeugend. Nur der VfL-Anhang enttäuschte mich. Über 2000 Leute standen im Block, aber es kam nichts rüber. Nun waren die Probleme der Bochumer Ultra-Szene bekannt, aber dass dann auch so gar nichts kam, war unerklärlich.
Nach einem kurzen Ausflug in den Fanshop und der Anschaffung eines ersten Fanartikels für das jüngste Mitglied der Hopper-Familie ging es noch kurz in die Abseitsfalle. Auf dem Weg dahin stand dann sogar ein alter Bekannter am Wegesrand. Unions Rechtsaußen Quiring hatte sich von Rostock in die heimischen Gefilde verirrt.
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