Zwischen Planungsmangel und Flexibilität
18#033
26.05.2018 (17:00 Uhr)
Stadion Olimpijski w Słubicach
100 (+1) Zuschauer
Klasa okręgowa 2017/2018, grupa: Gorzów Wielkopolski, 27. Spieltag
Polonia Słubice - Orzeł Międzyrzecz 0:1 (0:0)
Irgendwie war das dann schon aus der Hüfte geschossen und nicht adäquat vorbereitet.
Aufgrund von internen Kommunikationsproblemen wurde es als erstes Stadion im Ausland für die kleine Groundhopperin nicht das Florian-Krygier-Stadion in Szczecin, sondern das partiell architektonisch wertvolle Olympia-Stadion in Słubice.
Ehemals unter den Namen Ostmarktstadion oder Stadion an der Kleisthöhe bekannt, war hier noch viel vom einstigen Original erhalten geblieben. Wie so viele Stadien entschieden sich die Stadtplaner für die regionale Nähe von Stadion und städtischem Friedhof. Dreiviertel des Stadions kamen relativ unspektakulär daher, aber diese vierte Seite allein war wirklich die Reise wert. Das Stadion ist ein klassisches Leichtathletikstadion, welches jedoch nur über sechs Laufbahnen verfügt und daher für die „großen“ Wettbewerbe nicht in Frage kommt. Entgegen meiner ersten Einschätzung stellte ich dann doch so etwas wie Flutlichtmasten im Stadion fest, ohne allerdings klären zu können, ob diese tatsächlich das Spielfeld erhellen könnten.
Eigentlich sollte das Spiel um 14:00 Uhr stattfinden, aber bereits am Donnerstag wurde durch den Verein kommuniziert, dass sich der Anstoß auf 17 Uhr verschieben wird. Leider erreichte uns diese Information erst vor dem Stadion. Nun war man einmal im Jahr pünktlich vor Ort, hatte den perfekten Parkplatz und dennoch klappte es mit dem Spiel nicht.
Zur Überbrückung der drei Stunden ging es auf den Grenzmarkt. Seit gefühlt hundert Jahren hatte ich solch einen Markt nicht mehr betreten, umso beruhigter war ich, dass sich in diesem Zeitraum nichts geändert hatte.
Als wir zurück zum Stadion kamen, war noch immer nichts von einem Spiel zu merken. Um 16:23 Uhr ging dann endlich die Beschallungsanlage an, aber nur kurz, um auch gleich wieder abgestellt zu werden, aber die ersten Zuschauer fanden sich auf den Rängen ein und die Spieler begannen mit dem Warmlaufen.
Die Partie heute war das Spitzenspiel der Liga. Polonia als Tabellenführer empfing den Drittplatzierten Orzeł Międzyrzecz.
Mit einem Sieg heute konnte vorzeitig der Aufstieg in die 4. Liga perfekt gemacht werden. Ein Obolus für den Eintritt war nicht zu entrichten, was sich in knapp 100 Leute nicht entgehen ließen.
Kurz vor Spielbeginn marschierte eine kleine Gruppe von Jugendlichen auf und es stellte sich alsbald heraus, dass dies die Fanszene von Polonia war. Mit zwei Bannern einer Trommel bewaffnet, bezog man auf dem einen Balkon Position und supportete eine Hälfte lang die eigene Mannschaft.
Dann packte man alles ein und zog um auf die Haupttribüne.
Das Spiel heute war geprägt von langen, verletzungsbedingten Unterbrechungen und den Einflüssen des sommerlichen Wetters.
Für Polonia ging eine Hälfte lang gar nichts nach vorne. Die Gäste waren wesentlich gefährlicher, konnten aber auch nichts Zählbares zustande bringen. Folgerichtig ging es torlos in die Halbzeitpause.
Nach der Halbzeitpause ging Polonia wesentlich aktiver ins Spiel und presste früh gegen den Ball. Dazu gab es für einen gegnerischen Spieler die gelb-rote Karte, was Polonia eine dreißigminütige Überzahl bescherte, aus der man aber nichts zu machen vermochte. Ganz im Gegenteil, nachdem der Gegner erst den Pfosten traf, kam es dann richtig dicke. Die Gäste gingen in Unterzahl in Führung und gaben diese auch bis zum Spielende nicht mehr her.
Die besondere Anerkennung gilt meinen beiden Frauen, die heute äußerst flexibel mit den veränderten Verhältnissen und meiner schlechten Planung umgingen. Auch schaffte die kleine Groundhopperin heute ihr erstes Spiel von Anfang bis Ende.
Für uns ging es noch zwecks Erledigung der Einkäufe weiter nach Kostrzyn und dann zurück nach Berlin, wo es sich nach Ankunft auch nicht mehr lohnte, das Champions League - Finale anzuschauen. Real führte bereits mit 3:1.
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