Zwischen Sonntagsstau und Ampelchaos
18#037
01.07.2018 (14:00 Uhr)
Stadion an der Alten Försterei, Berlin
11085 Zuschauer (150 Gästefans)
Testspiel
1. FC Union Berlin – FC Carl-Zeiss Jena 1:1 (1:1)
Es war heute richtig voll. Man staunt immer wieder, wieviele Leute sich Vorbereitungsspiele von Union anschauen. Und alle fanden irgendwie den Weg ins Stadion, obgleich neben den Baustellen auch die Ampel an der Spindlersfelder Brücke den Ablauf durch ihren Ausfall störte.
Nun irgendwie waren dann aber alle drin und für uns hieß es heute, Haupttribüne. Teile der Reisegruppe Sonnenschein hatten sich heute mal einen Platz auf der Haupttribüne gegönnt. Etwas verspätet traf dann auch PanM im Stadion ein, der doch sein Erstaunen hinsichtlich der Veränderungen im Stadionbild kundtat.
In dieser Neuauflage des 68er - Pokalfinales ging es sehr freundlich zu. Man war sehr um Harmonie bemüht und präsentierte sich vor allem den Gästen gegenüber als guter Gastgeber. So hatten sich neben einigen Gästefans auch ehemalige Spieler der Finalelf Jenas in Berlin eingefunden und wurden mit warmen Worten bedacht.
Nachdem man dann alle Ehrungen verteilt waren und auf das schöne, neu errichtete Denkmal vor der Haupttribüne verwiesen war, konnte das sportliche Geschehen in den Mittelpunkt rücken. Zuvor wurde aber die bereits gezeigte Choreo wieder rausgekramt und in anderer Form erneut präsentiert. In anderen Ländern wäre so was ein Unding, aber so ließen sich vielleicht die immensen Kosten besser verschmerzen.
Im Auftaktspiel des neuen Trainers daheim standen bereits einige Neuzugänge auf dem Platz. Man konnte zudem beobachten, dass sich alle besonders motiviert hervortaten, um einen möglichst guten Eindruck zu hinterlassen. Allerdings konnte man bereits früh erkennen, dass diese Elf so nie wieder zusammenspielen würde, auch nicht beim kommenden Spiel gegen den FCC, welches uns die Losfee des DFBs für die erste Pokalrunde bescherte. Dinge und Zufälle gibt es manchmal...
Union begann kontrolliert und schwungvoll, Jena hatte aber die besseren Chancen, welche in der 16. Minute zum 0:1 führten. Union besann sich fortan auf mehr Offensive und konnte beinahe unmittelbar den Ausgleich erzielen. Möglich machte dies ein Elfmeter, den Hosiner sicher verwandelte.
Und dabei blieb es dann auch, da beide Mannschaften über all dem Ausprobieren im Spielaufbau vergaßen, sich Torchancen zu erarbeiten. 1:1 zur Pause stand es damit folgerichtig.
Die zweite Hälfte begann Union mit einer beinahe vollständig neuen Elf. Bis auf Keeper Gikiewicz wurden alle Akteure ausgetauscht. Und die boten über die weiteren 45 Minuten lang fußballerische Magerkost. Zwar wurden noch ein paar halbherzige Torchancen erarbeitet, aber in der Summe war diese zweite Hälfte vollkommen zum Abgewöhnen.
Jena wirkte da bereits wacher und hätte sich beinahe noch kurz vor Ende mit dem Siegtreffer belohnt. Es blieb aber bei einem leistungsgerechten Unentschieden und keinerlei objektiven Erkenntnissen bezüglich des anstehenden Pokalspiels gegen den FCC.
Einziges Highlight in der zweiten Hälfte war ein kurz aufkeimender Support heimseitig, welcher aber auch unmittelbar nach dem Aufbranden in der 60. Minute aber auch sogleich wieder verschwand.
Trauriger Höhepunkt hingegen war es, dass nach Spielende keinerlei Catering mehr an der Haupttribüne verfügbar war. Schön, dann man alles in Richtung Stadionfest verlegt hatte, aber der Gast, der eben dort nicht hin wollte, musste die Alte Försterei heute hungrig verlassen.
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